Am Mittwoch, dem 13.April fand in der Berufsakademie eine öffentliche Podiumsdiskussionsrunde zum Thema „Hochschulstadt Gera“ statt. Die Veranstaltung wurde organisiert von der Friedrich-EbertStiftung und dem Studenten-Förderverein Gera e.V. Teilnehmer der Diskussionsrunde waren unter anderem Hochschulminister Tiefensee, der Direktor der Berufsakademie Prof. Utecht, der Präsident der Gesundheits-Fachhochschule Prof. Schaller sowie die Studentenvertreter der beiden Bildungseinrichtungen. Mehr als 200 Zuschauer zeugen vom großen Interesse für dieses Thema in der Bevölkerung.
Gesprochen wurde unter anderem über die in Gründung befindliche Duale Hochschule GeraEisenach, welche nach erfolgreicher Durchführung des Anhörungsverfahrens zum neuen Gesetz wahrscheinlich zum 1.Juli dieses Jahrs stattfinden wird (so Prof. Utecht, BA). Minister Tiefensee ermunterte die Geraer, ihrer Stadt durch die weitere Hochschulgründung nun doch weit positiver anzusehen als bisher. Alle Teilnehmer gehen von deutlich mehr Studenten in der Zukunft aus, wenn auch nicht alle Studierenden dann dauerhaft am Ort verbleiben. Aber gerade dass soll auch die Besonderheit des Studienortes Gera sein – die enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Dies ausnahmslos als positiv gesehen und könnte als Alleinstellungsmerkmal im gesamten mitteldeutschen Raum wirken.
Auch die Gesundheits-Fachhochschule wird laut Minister Tiefensee noch im Sommer zur Hochschule umfirmieren, wenn im Ministerium die theoretischen Vorbereitungen dazu erledigt wurden. Professor Schaller (FH) betonte nochmals ausdrücklich das besondere eine Hochschule für die Stadt – die wissenschaftliche Denkweise.
Aber es gab auch Kritik. So forderten sowohl die Studenten der Berufsakademie als auch der Studenten-Förderverein in der Gesetzgebung zu beachten, dass der neuen dualen Hochschule auch selbstständige Masterstudiengänge und Masterabschlüsse erlaubt werden bei allen sicher augenblicklich notwendigen Kooperationsvorhaben mit anderen Bildungseinrichtung. Außerdem wurden nachfolgende Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen für die Zukunft angeregt. Und eine bessere Mitarbeit der Stadtverwaltung wünscht sich der Förderverein. Auch wurde von den Studenten der privaten FH eine Gleichbehandlung mit den Studierenden an staatlichen Einrichtungen gefordert. Und mehr Angebote im Nachtleben wären schön. Dazu braucht es aber auch eine gewisse Eigeninitiative der Studenten, so Daniel Zein, Geraer Songtage, der festgestellt hat, dass bei den großen Veranstaltungen nur wenige Studierende teilnehmen.
Zum Schluss versprach der Minister in ca. einem Jahr zum selben Thema wieder dabei zu sein, um dann zu resümieren, was unterdessen alles umgesetzt werden konnte, was sich geändert hat und was noch anzupacken ist um wirklich „Hochschulstadt“ zu werden.